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Endlich eine Einigung

Universal Musik kehrt nach neuer Lizenzierungsvereinbarung auf TikTok zurück

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 02.05.2024

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Universal Musik kehrt nach neuer Lizenzierungsvereinbarung auf TikTok zurück

Das UMG-Headquarter in Santa Monica, Kalifornien. © Coolcaesar via Wikimedia (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Umgheadquarters.jpg) / Lizenz: CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

Die Universal Music Group und TikTok haben sich auf einen neuen Lizenzierungsvertrag geeinigt. Erst vor drei Monaten hatte die UMG bekannt gegeben, dass der Musikverlag seinen Vertrag mit TikTok nicht erneuern würde. Damals forderte er unter anderem eine höhere Entschädigung sowie Schutz für Artists vor der KI-Entwicklung.

"Die gemeinsame Vereinbarung läutet eine neue Ära der strategischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen ein", so das gemeinsame Statement der UGM und TikTok.

Noch Mitte April drohte der Streit zwischen den beiden Unternehmen weiter zu eskalieren. Berichten zufolge hatte Universal damals Klagen wegen fortdauernder Urheberrechtsverletzung gegen TikTok vorbereitet. Diese scheinen nun beigelegt.

Rückkehr der Musikkataloge

Nachdem Taylor Swift ihre Musik auf TikTok auf eigene Faust wieder verfügbar gemacht hatte, arbeiten UGM und TikTok nun daran, die Musik der von der Universal Music Group vertretenen Künstler*innen und der von der Universal Music Publishing Group vertretenen Songwriter*innen zu "gegebener Zeit" wieder auf TikTok verfügbar zu machen.

Eine gute Nachricht für betroffene Artists: Auch wenn Universal für die Entscheidung, seine Kataloge von TikTok entfernen zu lassen viel Zuspruch erfahren hat, entfiel vielen Artists hierdurch eine entscheidende Plattform zum Promoten der eigenen Musik.

Die für Katy Perry tätige Songwriterin Bonnie McKee etwa hatte sich damals gegenüber Variety wie folgt geäußert:

"Über TikTok wird ein neuer Song bekannt gemacht - und jetzt schaltet ihr den gesamten Katalog eines Artists stumm? Die Labels erklären, dass TikTok so wichtig ist und dränen ihre Künstler*innen dazu, [auf der Plattform] aktiv zu sein, und jetzt können sie das nicht?"

Ein Problem, das durch den neuen Lizenzierungsvertrag zwischen UMG und TikTok nun vorläufig behoben sein sollte.

Neue Formen der Zusammenarbeit

CEO der  Universal Music Group Sir Lucian Grainge erklärte angesichts der erneuten Zusammenarbeit mit TikTok in einem gemeinsamen Statement:

"Dieses neue Kapitel in unserer Beziehung mit TikTok konzentriert sich auf den Wert der Musik, den Vorrang der menschlichen Kunst und das Wohlergehen der kreativen Gemeinschaft. Wir freuen uns darauf, mit dem Team von TikTok zusammenzuarbeiten, um die Interessen unserer Künstler*innen und Songwriter*innen zu fördern,  Innovationen bei der Einbindung der Fans voranzutreiben und gleichzeitig die Monetarisierung von sozialer Musik verbessern."

Den Songwriter*innen und Künstler*innen sollen zukünftig eine bessere Vergütung, neue Werbekampagnen und Engagement-Möglichkeiten für ihre Aufnahmen sowie ein branchenführender Schutz in Bezug auf generative KI durch TikTok geboten werden.

Finanzielle Unterstützung sowie Hilfe beim Aufbau ihrer globalen Fangemeinde soll ebenfalls durch weitere Tools der Plattform wie die "Add to Music"-Funktion oder integrierte Ticketkäufe ermöglicht werden.

Reformen bei KI-generierter Musik

TikTok und UMG wollen auch  zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die KI-Entwicklung in der Musikindustrie die menschliche Kunst und die faire Entlohnung für Artists schützt.

Daher verpflichtet sich TikTok laut dem Statement "nicht autorisierte KI-generierte Musik von der Plattform zu entfernen, sowie Tools zur Verbesserung der Artist- und Songwriter-Attribution zu entwickeln".

NMPA verlängert Lizenzierungsvertrag nicht

Der Lizenzvertrag zwischen TikTok und der National Music Publisher's Association (NMPA) ist hingegen seit dem 30. April ausgelaufen, so Music Business Worldwide.

Die NMPA fordert ähnlich zu UGM angemessene Entschädigung für ihre Künstler*innen. Darüber hinaus hatte die NMPA Indie-Verlagen angeboten, sie dabei zu unterstützen, rechtliche Schritte gegen TikTok einzuleiten, falls ihre Musik ohne direkte Lizenz verwendet wird.

Einige Musikverlage, die unter Vertrag bei der NMPA stehen, haben inzwischen jedoch eigene direkte Vereinbarungen mit der Social-Media-Plattform. Daher wird  Musik, die von der NMPA vertreten wird, teilweise weiterhin auf TikTok verfügbar sein.

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